Herr Vitalji, der eine Diplomarbeit über das agile Entwicklungsvorgehen
schreibt, hat sich mit 4 Fragen an mich gewandt. Die 2. davon ist:
Die Änderung von Anforderungen ist in der
Hardwareentwicklung nicht so problemlos wie im Softwarebereich. Wie detailliert
müssen die Anforderungen zu Beginn eines Hardwareentwicklungsprojektes
vorliegen und die Umsetzung geplant werden?
Wenn wir für ein neues Projekt viele detaillierte Anforderungen hätten,
wäre eine agile Vorgehensweise nicht sinnvoll.
Wir haben uns für scrum entschieden da anfangs sehr wenig Anforderungen
vorhanden sind. Meistens gibt es eine Idee oder eine spezielle Anfrage des
Kunden die zu einer neuen Maschine führt. Wie die Idee umgesetzt werden könnte
ist höchstens in groben Ansätzen vorhanden. Aus den Ideen und Vorstellungen
wird gemeinsam ein Vision erstellt. Sachen wie Lastenheft, Pflichtenheft,...
fallen komplett weg. Und bei einer Ausgangslage wie dieser macht es Sinn agil
zu entwickeln.
Wir machen ein Inkrement und stellen es dann vor. Sobald die
Stakeholder den 1. Entwurf sehen findet sofort die
gewünschte Feedback Diskussion statt. " ... das ist so wie wir uns das
vorstellen... , ...aber das wäre besser wenn es so funktioniert... , ...könnte man nicht...". Mit
diesen Inputs erstellen wir neue user storys die dann wieder priorisiert und in den
folgenden Sprints abgearbeitet werden.
Mit diesem Vorgehen beim aktuellen Projekt haben wir erreicht das jetzt
die Maschine in "real hardware" in der Montagehalle steht und jeder
Stakeholder findet das sie so ist wie er sich das vorgestellt hat. Wir haben,
im Vergleich zu früheren Projekten, keine Diskussionen, ob das so wie es da
steht so ist wie man es wollte.
Will man scrum Projekte im Hardware Bereich durchführen, muss aus meiner
Sicht ab dir 1. Projektidee agil gearbeitet werden.
Änderungen an den Anforderungen sind in der
Planugsphase sehr leicht umzusetzen. Durch das agile Vorgehen sind weniger
Änderungen an der "real Hardware" notwendig da die Qualität der 1.
Maschine in vielerlei Hinsicht besser ist als bei nicht agilem Vorgehen.
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